26. Aug 2010
Der Gemeinderat Riehen hatte in seinem Bericht an den Einwohnerrat vom 13. Juli 2010 ange-kündigt, dass die Defizitdeckung für den Nacht- und Wochenendnotfalldienst im ambulanten Gesundheitszentrum Riehen ab 2011 nicht weiter gewährt werden soll. Inzwischen hat sich die Gemeinde mit der heutigen und künftigen Betreiberin des Ambulanten Gesundheitszentrums sowie dem bisherigen Anbieter des 24-Stunden-Notfalldiensts, der Stiftung Meconex und dem Universitätsspital Basel (USB), darauf verständigt, dass der Nacht- und Wochenendnotfall-dienst per 30. September 2010 eingestellt werden soll. Damit weicht der kaum genutzte Notfall-dienst des neuen Zentrums in der Nacht und am Wochenende definitiv einem nachfrageorien-tierten Konzept unter Einschluss aller Hausärzte im Dorf.
Ab dem 1. Oktober 2010 hat das Gesundheitszentrum von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr geöffnet. Ausserhalb der Öffnungszeiten stehen der Riehener Bevölkerung die Hausärztinnen und Hausärzte gemäss ihrem Notfalldienst sowie die Notfallstation des USB, die gemeinsame Notfallpraxis der Medges und des USB sowie die Notfallabteilung des St. Clara-spitals Basel zur Verfügung.
An der gestrigen Sitzung hat der Einwohnerrat Riehen einer Pikettentschädigung für den Notfalldienst der Riehener Hausärztinnen und Hausärzte zugestimmt. Die kommunale Entschädigung für die Notfallbereitschaft der Riehener Hausärzte statt des bisherigen Nacht- und Wochenendnotfalldiensts im Gesundheitszentrum entlastet die Gemeinderechnung um rund 660'000 Franken pro Jahr. Der Einwohnerratsbeschluss unterliegt dem fakultativen Referendum.
Gleichzeitig haben Meconex und das USB die einvernehmliche Klärung aller offenen Fragen bekannt gegeben. Das USB zieht sich mit der Schliessung des Nacht- auch vom Tagnotfalldienst zurück. Diesen stellt künftig Meconex sicher. Patientinnen und Patienten werden wie bisher ohne Anmeldung tagsüber betreut («Walk-in-Praxis»). Bis zum Aufbau der personellen Kapazitäten durch Meconex bis Ende Jahr unterstützt das USB den Tagnotfall weiterhin mit seinen Ärztinnen und Ärzten.
Mit diesem Vorgehen garantieren alle Beteiligten - Gemeinde, Meconex und USB - den reibungslosen Übergang zur neuen Organisation und stellen damit gemeinsam mit den Hausärztinnen und Hausärzten die medizinische Versorgungssicherheit der Riehener Bevölkerung rund um die Uhr sicher. Gleichzeitig werden teure Überkapazitäten zulasten von Steuer- und Prämienzahlenden vermieden.
Auch künftig wird sich das Ambulante Gesundheitszentrum Riehen am tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung orientieren und weiterhin in jene Bereiche investieren, die nachgefragt werden. So hat, wie bereits bekannt, Mitte August der Hausarzt Dr. med. Udo Jäger seine Praxis im Zentrum eröffnet. Per 1. Oktober 2010 nimmt die Gynäkologin Marie-Christin Eisenbrand ihre Tätigkeit auf.
Gesundheitszentrum Riehen
Die Stimmbevölkerung von Riehen hat sich am 6. September 2009 deutlich für das neue Gesundheitszentrum Riehen ausgesprochen. Als Betreiberin wurden die Adullam Stiftung und die Stiftung Meconex beauftragt, ein Zentrum für medizinische Grundversorgung aufzubauen und den nahtlosen Übergang vom bisherigen Gemeindespital Riehen zum Gesundheitszentrum Riehen per 1. Januar 2010 zu gewährleisten. Der Riehener Bevölkerung steht neben hausärztlichen Dienstleistungen ein breites spezialärztliches und therapeutisches Leistungsangebot zur Verfügung. Die Geriatrieabteilung umfasst 28 Betten.
Riehen/Basel, 26. August 2010
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