02. Jul 2014
Das Bild „Erika“ wurde 1980 auf Antrag der Kommission für Bildende Kunst vom Gemeinderat zum Preis von CHF 30‘000 gekauft. In der Folge konnte es leider nie gehängt werden, da seine Ausstrahlung in einem öffentlichen Raum keinen freudigen Eindruck vermittelte und das Bild wenig zu gefallen vermochte. Einzig in den Ausstellungen „Expressionistische Malerei in Basel um den Ersten Weltkrieg“ im Kunstmuseum Basel, Dez. 1983 – Feb. 1984, in der Ausstellung „Niklaus Stoecklin 1896 – 1982. Retrospektive aus Privat- und Museumsbesitz“ im Berowergut Riehen 23. Mai – 21. Juni 1987 und in der Ausstellung „Riehener Salon“ im Kunst Raum Riehen vom 18. Jan. – 18. Feb. 2007 war das Werk in den letzten 34 Jahren jeweils für kurze Zeit zu sehen.
Der Gemeinderat, in dessen Kompetenz der Verkauf des Bildes fällt, beschloss deshalb, das Werk zu verkaufen und stattdessen geeignetere Bilder zu kaufen, die in Foyers, Sitzungszimmern, Büros etc. gehängt werden können. Es entspricht der Ankaufspraxis der Gemeinde, dass ihr Kunstbesitz zur Ausschmückung des öffentlichen Raums und nicht zur Anlegung einer Sammlung dient. Der Bestand soll deshalb auch auf Verkäufe und Neuerwerbungen überprüft werden können, wie es auch im Kulturleitbild 2014 festgehalten ist. In diese laufende Überprüfung ist die Kommission für Bildende Kunst seit längerer Zeit involviert, ein Expertengremium, das gemäss seiner Zweckbestimmung den Gemeinderat in Belangen der Bildenden Kunst berät. Dieses wird dem Gemeinderat mit entsprechenden Vorschlägen in Kürze beantragen, den Umgang mit ihrem Kunstbesitz in einem Reglement detailliert zu regeln.
Aktuell befinden sich acht Oelgemälde, vier Aquarelle, vier Zeichnungen und fünf Lithographien von Niklaus Stoecklin im Besitz der Gemeinde, was den Stellenwert, den dieser grosse Riehener Künstler für die Gemeinde hat, eindrücklich belegt (einige davon hängen seit Jahren in Sitzungszimmern, ein grosses Bild befindet sich im Foyer des Verwaltungsgebäudes). Trotzdem will die Gemeinde ihren Spielraum behalten, auch Werke wieder zu verkaufen, um Möglichkeiten für neue Ankäufe und Platz für die Präsentation zu schaffen. Dabei handelt es sich um einen normalen Vorgang bei privaten oder öffentlichen Institutionen, wie zum Beispiel auch die Verkäufe aus der Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art MOMA, der UBS Kulturstiftung oder des Kunstvereins Basel belegen. Von einem Verkauf ausgenommen sind selbstverständlich Werke, welche der Gemeinde als Schenkungen oder Legate mit klar geregelten Vereinbarungen überreicht werden. Die mit dem Verkauf betraute Galerie Carzaniga hat sich seit Jahren für Werke von Niklaus Stoecklin engagiert und steht daher auch mit entsprechend interessierten Sammlern in Kontakt. Das Bild wurde an der Art Basel präsentiert, dem wichtigsten und renommierten Marktplatz für Kunst, um der Bedeutung des Werks gerecht zu werden.
Dass das Bild „Erika“ nun verkauft wird, mag für gewisse Kreise bedauerlich sein, doch zeugt genau dieser Verkauf von der Umsicht des Gemeinderats, der mit diesem Schritt ermöglicht, für dieses Werk eine neue adäquate Bleibe zu finden, anstatt es weiter in einem Kellermagazin zu lagern. Aus diesem Grund wurde das Bild zuerst auch dem Kunstmuseum Basel angeboten, das dafür aber keine Ankaufsmittel einsetzen konnte.
Kommission für Bildende Kunst der Gemeinde Riehen
http://www.riehen.ch/gemeinde-riehen/politik/gemeinderat/kommissionen/kommission-fuer-bildende-kunst
Weitere Auskünfte erteilt:
Dominique Mollet, Kommission für Bildende Kunst, Tel. 079 320 83 65